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Darmgesundheit, warum ist das wichtig?

Christina Dunz • 23. November 2020

Ist unser Darm gesund, dann sind wir gesund

Darmgesundheit, warum ist das wichtig?

In unserem Darm leben mehrere Billionen von lebenden Mikroorganismen, unseren Bakterien. Lange Zeit dachte man, diese mini kleinen Helferlein seien nur für unsere Verdauung verantwortlich, aber heute weiß man, dass unsere Darmgesundheit Auswirkungen auf Prozesse im ganzen Körper hat.


Welche Aufgaben und Funktionen übernimmt unser Darm?

Eine der Aufgaben unseres Darms ist die Verdauung. Die Nahrung wird in seine Bestandteile zerlegt und steht dann unserem Körper für weitere Prozesse zur Verfügung. Der Darm oder die Darmflora schützt uns vor der Ansiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern und Schadstoffen, neutralisiert Giftstoffe und unterstützt uns bei der Entgiftung. Eine gesunde Darmflora ist folglich ein maßgeblicher Bestandteil unseres Immunsystems. 80% der Immunzellen unseres Körpers befinden sich in unserem Darm. Es gilt: Je gesünder die Darmflora ist, umso leistungsfähiger ist unser Immunsystem, umso stärker ist unsere Abwehrkraft und umso weiter entfernt sind wir von Krankheit und Unbehagen. Zudem ist unser Darm dafür verantwortlich unverdaute Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe), die in den Dickdarm gelangen abzubauen. Darüber hinaus produziert unser Darm Vitamine (B12, Vitamin K, Thiamin…), die teilweise zu unserer Vitaminversorgung beitragen, teilweise aber auch von den guten Bakterien genutzt werden. Über die Darm-Hirn-Achse ist unser Gehirn mit dem Darm verbunden. Auch 90% des Glückshormon Serotonin werden in unserem Darm produziert.


Was bedeutet das nun?

Die Nährstoffaufnahme und die Zusammensetzung unserer Darmflora bestimmen, wie gut es uns physisch geht und wie wohl wir uns mental fühlen.


Wie können wir unsere Darmflora fit halten?

Leider leben in unserem Darm nicht nur gute Bakterien, sondern auch solche, die unserem Körper schaden können. Nur, wenn die nützlichen Bakterien in unserem Darm überwiegen, spricht man von einer gesunden Darmflora.

Um unsere Darmflora positiv zu beeinflussen spielen mehrere Faktoren eine Rolle, auf die ich hier näher eingehen möchte. Auf manche dieser Faktoren haben wir einen Einfluss auf andere weniger.


Unsere Ernährung:

„Du bist was du isst.“ Unsere Ernährung wirkt sich positiv oder negativ auf unsere Darmflora aus. Eine einseitige und falsche Ernährung kann Ursache einer geschwächten Darmflora sein. Insbesondere viel Zucker, Alkohol, ballaststoffarme und sehr fettreiche Ernährung, insbesondere tierische Fette, wirken sich negativ auf die Darmflora aus. Unsere guten Bakterien lieben Ballaststoffe, sogenannte Präbiotika, sie dienen ihnen als Futter und regen die Darmbewegung an. Daher sollten wir ca. 30g Ballaststoffe jeden Tag zu uns nehmen, d.h. Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Ballaststoffe sind ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. In kalten Kartoffeln entsteht durch das erhitzen und abkühlen resistente Stärke, die nicht verdaut werden kann. Sie stellt das ideale Futter für unsere Darmbakterien dar und führt dazu, dass es den guten Bakterien in unserer Darmflora gefällt. Auch bei Vollkornnudeln oder -reis passiert das gleiche, wenn sie nach dem kochen vollständig abkühlen. Die resistente Stärke bleibt auch bei erneutem Erhitzen erhalten.

Probiotika sind lebende, nicht-pathogene Mikroorganismen, sie beinhalten verdauungsförderliche Mikroorganismen, wie Bifidobakterien oder Laktobazillen, die von außen zugeführt werden. Zuführbar sind sie über fermentierte Lebensmittel, wie frisches Sauerkraut oder als Nahrungsergänzungsmittel. Gut für den Darm sind auch z.B. Kimchi, Temph, Kombucha oder Miso.


Präbiotika und Probiotika

Präbiotika und Probiotika kommen, wie gerade beschrieben natürlich in Lebensmitteln vor, können aber auch in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Insbesondere wenn wir Antibiotika zu uns nehmen müssen, ist eine Einnahme sehr zu empfehlen um die Darmflora gar nicht erst aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch unabhängig davon kann eine Einnahme von Präbiotika und Probiotika deinem Darm unterstützen. Daher macht eine Kur einmal im Jahr, je nach Ausgangssituation Sinn. Wie immer gilt auch hier: Bei ernsthaften Problemen sollte ein Facharzt oder Heilpraktiker weiterhelfen.


Umweltfaktoren

Daneben spielen Umweltfaktoren eine Rolle, denen wir aber nur bedingt aus dem Weg gehen können. Daher sollten wir uns so oft es geht in der Natur aufhalten und frische Luft einatmen. Jeder hat seine eigene Meinung, wenn es um Elektro-Smog geht, jedoch schadet es nicht, wenn man das WLAN und das Handy abends ausschaltet.


Stress

Ein großes Thema ist Stress, der sich ein zu eins auf unsere Darmflora auswirkt. Daher sollten wir Wege finden, wie wir mit Stress umgehen, wie wir uns schnell beruhigen können bzw. sollte uns bewusst werden, wenn wir stressige Zeiten in unserem Leben durchleben, dass wir gleichzeitig an unseren Darm denken und ihn unterstützen.

Die Reaktion, die unser Köper auf Stress zeigt rührt aus früheren Zeiten. Damals signalisierte Stress Gefahr, meist Lebensgefahr und der Kampf-Flucht-Mechanismus wurde aktiviert. Heute wird immer noch der Kampf-Flucht-Mechanismus aktiviert, wenn wir unter Stress geraten. Leider kann unser Körper nicht unterscheiden, ob wir gerade am Arbeitsplatz sitzen und einfach zu viel zu tun haben oder ob wir tatsächlich kampfbereit sein müssen und in Lebensgefahr schweben, weil wir einem Löwenzahntiger gegenüberstehen. Unser Körper reagiert nun so wie vor tausenden von Jahren. Alle nicht lebenswichtigen Funktionen werden reduziert bzw. gedrosselt, darunter fällt auch die Verdauung. Der Herzschlag und Blutdruck steigen, die Muskulatur spannt sich an.

Aus diesem Grund ist es so wichtig für sich eine Möglichkeit zu finden, wie man einen Ausgleich zum Stress finden kann um diesen am besten zu reduzieren. Bei dem einen ist es Sport oder Bewegung, bei dem anderen hat Mediation einen positiven Effekt, dem anderen hilft ein gemütlicher Abend mit Freunden.


Medikamente

Es ist naheliegend, dass Medikamente (Antibiotika, Pille, Protonenhemmer, etc.), Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Verdauungsstörungen, Darminfektionen und -krankheiten unsere Darmflora negativ beeinflussen. Insbesondere auf Antibiotika möchte ich in dem Zusammenhang eingehen. Sie töten Bakterien, das ist ein Segen, wenn es um wirklich schlimme Krankheiten geht, aber leider können Antibiotika nicht zwischen guten und schlechten Bakterien unterscheiden. Bei der Einnahme von Antibiotika werden also alle Bakterien im Darm zerstört, die auf die jeweilige Antibiotika-Art ansprechen – egal ob gut oder böse. Daher ist es so wichtig auf die Darmgesundheit zu achten, wenn wir Medikamente zu uns nehmen.


Übergewicht

Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle. Wenn wir übergewichtig sind, kann das unsere Darmflora negativ beeinflussen, wie auch anderes herum.


Alter

Unser Alter spielt auch eine Rolle, ein älterer Darm ist nicht mehr so funktionstüchtig, wie ein junger.


Bewegung und Sport

Zuletzt ist auch die Bewegung wichtig für unsere Darmgesundheit. Am besten findet jeder von uns eine Bewegungsform, die uns gut tut und Spaß macht.


Wie können wir erkennen, dass unsere Darmflora nicht im Gleichgewicht ist?

  • Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen und Durchfall
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
  • Mangelerscheinungen, insbesondere von Vitaminen
  • Hautkrankheiten
  • Hohe Infektanfälligkeit
  • Psychische Krankheiten
  • Anhaltende Müdigkeit

Wenn eine oder mehrere dieser Punkte auf uns zutreffen, dann sollten wir eine Darmsanierung in Erwägung ziehen.


Darmsanierung

Bei einer Darmsanierung geht es darum alle schädlichen Stoffe durch eine Darmreinigung aus unserem Darm zu entfernen, die schlechten Bakterien zu verdrängen und eine gute Darmbarriere und Darmflora wieder aufzubauen, damit sie die guten Bakterien wohl fühlen und niederlassen.


Fazit

  • Die in unserem Darm lebenden Mikroorganismen bzw. Bakterien sind für unsere Verdauung, unsere mentale und physische Gesundheit verantwortlich.
  • Die Einnahme von Medikamenten, z.B. Antibiotika, eine unausgewogene Ernährung und anhaltender Stress können unsere Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Die Einflussfaktoren sollten berücksichtigt und angepasst, wenn eine gesunde Darmflora aufgebaut werden soll.
  • Eine Darmsanierung kann helfen unsere Darmflora wieder aufzubauen und sie ins Gleichgewicht zu bringen. Bei schwerwiegenden Problemen sollte dies in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden.

 


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