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Wie (un-)gesund ist Kuhmilch?

Christina Dunz • 9. November 2020

Was ist dran an all der Kritik?

Ist die Kuhmilch für den Menschen lebenswichtig odere eher schädlich?


Wenn es nach der Milchlobby geht, würden wir ohne Milch kaum überleben können. Wie wichtig ist Milch für unseren Körper, wenn man bedenkt, dass ein ganzes Volk, wie die Asiaten ohne Milch auskommt?

Uns wurde jahrelang eingetrichtert, Milch liefert uns wichtiges Eiweiß, sie stärkt unsere Knochen und versorgt uns mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffe. Aber was ist dran an all der Kritik? Wie wichtig ist Milch wirklich für unseren Körper? Kann die Milch verschiedene Krankheiten, wie Diabetes, Krebs oder Allergien begünstigen? Wie können wir unseren Bedarf an Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen insbesondere Calcium ohne Milch decken? Ist es ethisch korrekt Milch zu trinken? Die letzte Frage beantworte ich euch in meinem nächsten Blogbeitrag.


Wie verträglich ist die Kuhmilch für uns Menschen? 

In Mitteleuropa vertragen heute etwa 60% der Menschen Kuhmilch. In Südeuropa sind es nur noch 20%. In Asien sind es nur sehr wenige Menschen.


Wie wichtig ist die Kuhmilch für unsere Knochen?

Es wird oft gesagt, Milch hält unsere Knochen gesund und beugt Knochenbrüchigkeit vor. Nicht selten ist das Gegenteil der Fall. Milch beugt weder Knochenbrüchen noch Osteoporose vor. Nach Angaben der Nurse’s Health Study, können Milchprodukte das Risiko für Knochenbrüche sogar erhöhen. Länder in Afrika oder Asien, in denen so gut wie keine Kuhmilch konsumiert wird, haben die niedrigsten Osteoporose-Raten, was sicher nicht nur am niedrigen Milchkonsum liegt, sondern u. a. auch daran, dass sich die Menschen dort noch viel bewegen und viel im Freien sind (Vitamin D). Unsere Knochen sind nicht nur auf Calcium angewiesen, sondern auch auf Magnesium, welches in der Milch nur im geringen Umfang enthalten ist und auf Vitamin D. Sehr gute pflanzliche Mineralstoffquellen sind grüne Blattgemüse wie Spinat, jegliche Kohlsorten, Tahin, etc.


Fördert Kuhmilch Entzündungsprozesse?

Die Theorie, dass Milch Entzündungen begünstigt, ist gerade sehr aktuell, wissenschaftlich bewiesen ist sie allerdings nicht. Der in der Milch enthaltenen Einfachzucker Galactose gilt als entzündungsfördernd. Entzündliche Prozesse kombiniert mit oxidativem Stress sind meist der Anfang nahezu jeder Krankheit, egal ob es sich um Bluthochdruck, Rheuma, Neurodermitis, Arteriosklerose, Diabetes, Arthritis, Osteoporose, Allergien, chronische Nebenhöhlenentzündungen, Parkinson, entzündliche Darmerkrankungen, Alzheimer, Krebs oder was auch immer handelt. Die China Studie kam zu dem Schluss, dass eine möglichst weitgehende Vermeidung von Tierprodukten in der Nahrung, also eine möglichst vegane Ernährung empfohlen wird.


Wie wirkt sich der Milchkonsum auf unsere Haut aus?

Die Kuhmilch wird in mindestens drei grossangelegten Studien, die im American Journal of Dermatology kommentiert wurden, mit der Entstehung von Akne und anderen Hauterkrankungen in Verbindung gebracht. Forschungsergebnisse zeigen, dass Milchtrinker ein um 44 Prozent erhöhtes Risiko haben, Hautprobleme in Form von Akne zu entwickeln.


Erhöht sich das Krebsrisiko?

Milchprodukte können das Krebsrisiko erhöhen. Forschungen haben enthüllt, dass eine höhere Aufnahme von Milchprodukten das Risiko bei Männern an Prostatakrebs zu erkranken, zwischen 30 und 50 Prozent erhöht. Zusätzlich werden durch das Trinken von Milch insulinähnliche Wachstumsfaktoren der Sorte 1 (IGF-1) – auch bekannt als Somatomedin C – erhöht. Dieser Faktor gilt als krebsfördernd.


Lohnt es sich auf Kuhmilch zu verzichten?

Wer an chronischen Gesundheitsproblemen leidet, erlebt häufig eine signifikante Verbesserung der gesundheitlichen Situation, wenn konsequent auf Milchprodukte verzichtet wird. Insbesondere bei Darmproblemen, Hautproblemen, Allergien und jeglichen Entzündungsprozessen im Körper sollten Kuhmilchprodukte wenigstens testweise einige Monate lang streng gemieden werden. Aber es viele weitere Gründe warum es sich lohnt auf Kuhmilchprodukte zu verzichten. Hier spielen die ethischen Aspekte eine große Rolle, auf die ich in meinem nächsten Beitrag eingehe.


Welche Alternativen gibt es zur Kuhmilch und wie können wir den Bedarf an Eiweiß, Calcium und andere Vitamine decken?

  • Für gesunde Knochen muss der Vitamin D Spiegel regelmäßig kontrolliert werden. Gerade in den Wintermonaten können wir, über die Haut, nicht genügend Vitamin D produzieren und müssen Vitamin D von außen zuführen.


  • In grünem Blattsalat und/oder Gemüse ist viel Calcium enthalten, daher sollte es täglich auf unserem Speiseplan stehen, aber auch Nüsse und Samen, wie auch Hülsenfrüchte sind reich an Calcium und anderen Vitaminen und Mineralstoffen.


  • Als Alternative Eiweißquelle eignen sich an erster Stelle Hülsenfrüchte, wie z.B. Lupinensamen, Kichererbsen, Linsen, Bohnen, aber auch Pseudo- und Vollkorngetreide, wie z.B. Quinoa, Hirse, Amaranth, Dinkel, Couscous oder Nüsse und Fleischersatzprodukte aus Tofu, Seitan oder Tempeh.


  • Avocados sind ein hervorragender Butterersatz. Ihre Cremigkeit und ihr Geschmack machen es leicht, auf Butter zu verzichten. Wer allerdings aus Nachhaltigkeitsgründen auf Avocado verzichten möchte, kann auf Alba-Rapsöl zurückgreifen. Dieses Öl liefert ein sehr aromatisches Butteraroma.


  • Auch Kokosfett/öl ist ein guter Ersatz für Menschen, die Milchprodukte meiden wollen. Dieses butterähnliche Fett lässt sich ausgezeichnet zum Braten und Backen verwenden, da es sehr hitzestabil ist.



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